Meinungsfreiheit gehört zu den blutig erstrittenen Grundrechten, ohne die liberale Demokratien nicht existieren können. Es gehört zu den Spielregeln, dass jede Blödsinnigkeit, jede Gemütsäußerung, jede noch so offenkundige Faktenwidrigkeit öffentlich geäußert und…
Kommentare sind geschlossenKategorie: Kunst und Kultur
Ist keine brandneue Erkenntnis, dass Leni Riefenstahl zeitlebens wie gedruckt log. Das fängt schon bei ihrer Person als cineastischem Genie an, das mit „Triumph des Willens“ (1935) und „Olympia“ (1938) kamera- und…
Kommentare sind geschlossenMan muss kein Christ sein, um die Evangelien, die Paulus-Briefe, die Apostelgeschichte und die Offenbarung des Johannes als kulturgeschichtlich bedeutsames Erbe schätzen zu können. Ohne ihre Kenntnis kann man weder die morgen-…
Kommentare sind geschlossenBismarck ahnte, dass Kaiser Wilhelm II., der ihn als Reichskanzler vor die Tür setzte, das Land an die Wand fahren würde. Zwei Jahrzehnte später geschah genau das. Warum sich Außenministerin Annalena Baerbock…
Kommentare sind geschlossenAls der Islamwissenschaftler Ralph Ghadban kürzlich bei „Markus Lanz“ (28. 6.) über Clankriminalität und die Multikulturalismus-Ideologie sprach, die jener überhaupt erst die volle Entfaltung ermöglicht hat, wurde schlagartig klar, dass außer Ghadban…
Kommentare sind geschlossenVergangenen Dienstag ist der tschechische Schriftsteller Milan Kundera gestorben. Wie wahrscheinlich die meisten Romanliebhaber meiner Generation habe ich „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“ sehr genossen. Dennoch war das Buch für mich keins,…
Kommentare sind geschlossenVorige Woche diskutierte ich mit Elvira Grözinger, Lea Rosh und der ehemaligen Kulturstaatsministerin Monika Grütters über Antisemitismus im deutschen Kulturbetrieb. Naturgemäß lassen sich in Streitgesprächen auf Podien Argumente nicht in aller Ausführlichkeit…
Kommentare sind geschlossenDas Haus der Kulturen der Welt, im volksmund „Schwangere Auster“ genannt, lernte ich Anfang der neunziger Jahre kennen, als dort ein vom damals schon schwerkranken Karsten Witte geleitetes Seminar zu schwarzafrikanischem Film…
Kommentare sind geschlossenTransfrauen? Viele junge Erwachsene der neunziger Jahre liebten den „Kinks“-Song „Lola“ von 1970, liebten Amanda Lear und Hits wie „Follow Me“- eine geniale Mischung aus „Faust“-Adaption und Geschlechtertransition -, Georgette Dee, Lilo…
Kommentare sind geschlossenSchon richtig, ganz stimmig ist die Analogie nicht. „Fridays for Future“ und die „Letzte Generation“ sind keine armen, sondern wohlstandsverwahrloste Kinder, denen es außer an elterlicher Zuwendung nie an etwas gefehlt haben…
Kommentare sind geschlossenSchlechte Bücher gab es immer mehr als gute. Auf den Theaterbühnen der Goethezeit spielte man nicht den „Tasso“, sondern Stücke von Iffland und Kotzebue. Damals las außer Heine, den Schlegels und wenigen…
Kommentare sind geschlossenDer Fall der Kunsthistorikerin der Hamline-Universität, Erika Lopez-Prater, der seit zwei Wochen international Furore macht, ist bizarr. Wie „Tagesspiegel“ und „Neue Zürcher Zeitung“ unter Berufung auf die „New York Times“ berichteten, hatte…
Kommentare sind geschlossenHeute hörtte ich amüsiert im Deutschlandfunk – mit anklagendem Unterton, wie sollte es anders sein -, dass der Islam im Theater hierzulande nicht oder kaum vorkäme. Kommt eigentlich das Christentum im Theater…
Kommentare sind geschlossenEine kluge Juryentscheidung, fuhr es mir durch den Kopf, als ich Ausschnitte aus Serhij Zhadans Friedenspreisrede aus der Paulskirche im Radio hörte. Dass sich durch Zhadans Kritik der eine oder andere „Intellelle“…
Kommentare sind geschlossenMan kann vielleicht literarisches Schreiben lehren und lernen, aber gute Literatur entsteht dadurch nicht. Die Coleridges, Schillers, Goethes, Heines, Puschkins, Baudelaires, Dostojewskis, Flauberts, Rimbauds, Twains, Tschechows, Prousts, Kafkas, Joycens, Woolfs, Musils, Capeks,…
Kommentare sind geschlossen1952 kam Charlie Chaplins Melodram „Limelight“ ins Kino. Der Film ist in vielerlei Hinsicht ein Meisterwerk. Es brachte selbst Machos wie den Regisseur Bernardo Bertolucci (1900, Der letzte Tango) zum Weinen. Kein…
Kommentare sind geschlossenRace, Class, Gender – diesen Dreiklang scheint das Nobelpreiskomitee seit letztem Jahr zu klimpern. Was ist daran falsch? So ziemlich alles. Die drei Kategorien waren im 19. und bestimmt auch noch in…
Kommentare sind geschlossenNoch immer oder schon wieder wollen uns mit scheinbar professoraler Autorität ausgestattete Leute einreden, Kunst sei eine Sache von Kollektiven und nicht von Individuen, die ja doch nur vereinzelt, entfremdet und deklassiert…
Kommentare sind geschlossenWie vermutlich viele Menschen habe ich die Entscheidung des Ravensburger Verlags, die Winnetou-Produkte zurückzuziehen, weil sich ein paar Leute aus der woken Twitter-Gemeinde darüber aufregten, mit Kopfschütteln quittiert. Wäre ich ein alter…
Kommentare sind geschlossenAls Ruhollah Chomeini im Februar 1989 die Todesfatwa gegen den britischen Schriftsteller Salman Rushdie erlassen hatte, weil der in seinem Roman „Die satanischen Verse“ angeblich den Propheten, den Islam und den Koran…
Kommentare sind geschlossen„ERST HABE ICH DIE SOLDATEN GESEHEN, ich stand da im Bauch meiner Mutter zwischen den Eisstangen, ich wollte mich festhalten und faßte an das Eis und rutschte und landete auf demselben Platz,…
Kommentare sind geschlossenwar mein nachdrücklichstes Theatererlebnis: ein Berliner Gastspiel der Truppe Cricot 2. Ist jetzt dreißig Jahre her. Und doch sehe ich noch die Bühne mit den Schauspielern in den albtraumhaften Szenarien. Ich konnte…
Kommentare sind geschlossenBriten und Nordamerikaner nennen Deutschland „Germany“, Franzosen „Allemagne“, in slawischen Sprachen heißt das Deutsche „nemec/z*“ usw. Ist das anglo-, romano- oder slawozentrisch? Müsste das korrigiert werden? Verletzt es nicht das Selbstbewusstsein und…
Kommentare sind geschlossenDie documenta 15 wirkt auf mich wie eine altbekannte Agitpropveranstaltung mit den üblichen antisemitischen Codes. Ich verfolge die Auseinandersetzung um den durch die Schau propagierten Hass auf den jüdischen Staat vorwiegend über…
Kommentare sind geschlossenGerade hatte Leopold Bloom ein Gorgonzola-Sandwich und ein Glas Burgunder in der Bar von Davy Byrne zu sich genommen und war anschließend weiter durch die Straßen von Dublin spaziert, als er an…
Kommentare sind geschlossenIn einem Lied von Wladimir Wyssozki ermorden Schläger in einer Schlucht das Echo. Künftig hört niemand mehr die Rufe Hilfesuchender, die Stoßseufzer Verletzter, die Schreie Gequälter. Das Lied hat viele Böden und…
Kommentare sind geschlossenLuzifer ist erbost, tobt und wütet in der Hölle, weil der Dreißigjährige Krieg von den Menschen beendet worden ist. Die höllischen Heerscharen warten ihm erschrocken auf. Ein Laster nach dem anderen –…
Kommentare sind geschlossenWie ich von Muslimen und denen, die mit ihnen eng zusammenarbeiten weiß, überwiegt bei vielen Islamisten die Angst davor, nach dem Tod in der Hölle zu landen, das Bedürfnis, ins Paradies zu…
Kommentare sind geschlossenSeit gestern Abend bekannt geworden ist, dass Claudia Roth (Grüne) das Amt der Kulturstaatsministerin erhalten wird, macht sich in meinem Freundes- und Bekanntenkreis eine depressive Stimmung breit. Pepperland erstarrt! Jahrzehntelang besetzt Roth…
Kommentare sind geschlossen„Es ist mir zu Ohren gekommen, o glücklicher König …“ Für das Geschichtenerzählen gibt es immer gute Gründe. Es muss ja nicht gleich wie bei Sheherazad das blanke Überleben sein. Das Wort…
Kommentare sind geschlossenVorausgeschickt: Kommt drauf an, welche Vorstellung von Kultur man hat, welche Begriffe man damit verbindet – etwa Ethnie, Nation, Volk usw. – und wie man all das jeweils auffasst. Die alte Unterscheidung,…
Kommentare sind geschlossenGanz klar: Nein. Ästhetische Kategorien waren sie nie. Ihre ästhetische Verarbeitung kann nach wie vor spannend sein. Doch im Vordergrund stehen bei der Beurteilung eines Kunstwerks dann nicht ihre bloße Repräsentation, sondern…
Kommentare sind geschlossenDer brave Soldat Schwejk, der den meisten deutschen Lesern in der Übersetzung Grete Reiners ein Begriff geworden sein wird, auch wenn man Reiners Böhmakeln inzwischen oft kritisiert, ist unsterblich, weil die Figur…
Kommentare sind geschlossenMit der in Wuppertal lebenden bosnischen Schriftstellerin Safeta Obhodjas tausche ich mich seit ein paar Wochen gelegentlich in E-Mails aus. Wir hatten beide gegen eine Petition protestiert, die fälschlich behauptete, in der…
Kommentare sind geschlossenZirkuspantomimen zählten zwar zum festen Bestandteil der Vorstellungen seit Astley, doch wurden sie immer wieder unterschiedlich gestaltet. Dabei unterlagen sie spezifisch zirzensischen Transformationen, theatergeschichtlichem bzw. allgemeinem Medienwandel und zeitgeschichtlichen Modernisierungsprozessen. Das Pferd…
Kommentare sind geschlossenHarlekinaden spielten infolge der Theaterreform des Leipziger Literaturprofessors Johann Christoph Gottsched von 1730 in Deutschland weder im Theater noch im Zirkus eine Rolle; Gottsched hatte alle harlekin- und hanswurstähnlichen Figuren von den…
Kommentare sind geschlossenDer Kavallerist Philip Astley, der auf britischer Seite am Siebenjährigen Krieg teilgenommen hatte, gründete nach seinem Abschied aus der Armee in den 1760er Jahren in London sein Zirkusunternehmen als Amphitheater. Heute gilt…
Kommentare sind geschlossen(Die nachfolgenden Einträge dokumentieren meinen Vortrag an der Philipps-Universität Marburg im November 2016) Alfred Döblin publizierte im April 1910 unter dem Titel „Zirkuspantomime“ in der Kunst- und Kulturzeitschrift „Der Sturm“ eine Kritik…
Kommentare sind geschlossenOrale Kulturen sind wenig dynamisch. In Europa hat sich das Lesen gedruckter Schrift als massenwirksame Kulturtechnik erst mit der allgemeinen Schulpflicht im 19. Und 20. Jahrhundert durchgesetzt. Wenig verwunderlich ist, dass die…
Kommentare sind geschlossenIn der „Langen Nacht“ sendete der Deutschlandfunk ausgesprochen Hörenswertes über die „Hand“ als das „Werkzeug der Werkzeuge“ in der europäischen Kunst- und Kulturgeschichte. Von Handwerkern im vorindustriellen Zeitalter über herausragende Pianisten bis…
Kommentare sind geschlossenZum Verständnis seiner Lyrik empfahl Paul Celan, sie immer aufs Neue zu lesen. Das ist der erste Schritt. Man kann einen zweiten folgen lassen: Eines der Gedichte, die einen ansprechen, wiederholt laut…
Kommentare sind geschlossen„Mein Wolfshund-Jahrhundert, mich packts, mich befällts – Doch bin ich nicht wölfischen Bluts“ lauten zwei Zeilen des Lyrikers Ossip Mandelstams in der deutschen Übersetzung Paul Celans. Das Gedicht aus dem Jahr 1931…
Kommentare sind geschlossenLouise Glück erhält den Literaturnobelpreis des Jahres 2020. Selbst die Kritiker räumen ein, dass Glücks Lyrik exzellent und der Preis wohlverdient ist. Was sie stört, sind die Hautfarbe und die nordamerikanische Herkunft…
Kommentare sind geschlossenKulturell lässt sich der Osten nur schwer fassen. Politisch ist das ungleich leichter. Die vier Jahrzehnte zwischen 1948/9 und 1989, dem Jahr, in dem die staatssozialistischen Diktaturen in Europa kollabierten, haben zu…
Kommentare sind geschlossenIn diesen Wochen sendet der Deutschlandfunk wieder Hörspieladaptionen einzelner Bücher von Marcel Prousts siebenbändigem Romanwerk „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“. Diese Hörspiele sind gut gemacht und gut besetzt. Es bereitet…
Kommentare sind geschlossenEine Menge, aber einiges auch nicht. Satiren liegt ein treffsicheres, also nicht taktisch oder strategisch eingesetztes moralisches Gespür zugrunde. Dieser Richtschnur folgend wird größer oder kleiner gemacht, bloßgestellt und bestraft, der Lächerlichkeit…
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