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„Man rechnet mit Sarrasani …

und dann ist es ein Hof mit drei Eseln und zwei kranken Hühnern.“ https://www.youtube.com/watch?v=tHfAqNZQs1w. Mehr als das, was man von Henryk M. Broder über das Gespräch von Elon Musk und Alice Weidel, der AfD-Spitzenkandidatin, am Donnerstag vor einer Woche hören konnte, gibt es dazu nicht zu sagen. Hätten die öffentlich-rechtlichen Medien Weidel öfter eingeladen, hätte sie ihnen das Geschäft abgenommen, das AfD-Spitzenpersonal auf genau das Niveau herunterzubrechen, auf dem es sich bewegt.

Es ist seltsam und verwunderlich, dass manche seriöse Medien allen Ernstes Historiker aufboten, um Weidels Hitler-Geplapper zu widerlegen. Die Bundesrepublik als einen „Vasallen“ Amerikas auszugeben, ist eine uralte Klamotte aus den fünfziger Jahren zum einen alter wie neuer Nazis – Björn Höcke redet so -, zum anderen der Antiimperialisten aller Couleur, des gesamten Ostblocks einschließlich der DDR und im Westen der Neuen Linken, die das etwas vornehmer „Außenposten“ des „US-Imperialismus“ nannte. Der Sozialismus, der im 19. Jahrhundert entstanden ist, war übrigens schon damals und ist bis heute sowohl rechts als auch links, christlich, atheistisch und säkular. August Bebel soll den Antisemitismus als den „Sozialismus der dummen Kerls“ bezeichnet haben. Fakt ist, dass die Sozialdemokraten bis weit in die 1960er Jahre hinein die am allerwenigsten antisemitischen und die jüdischen Bundisten die einzigen Sozialisten gewesen sind, die gar keine judenfeindlichen Ressentiments hegten.

Dass Weidel auf Elon Musks Frage nach Israel glaubte, den viel beschworenen Nahost-Konflikt lösen zu sollen, ist ebenso selbsterklärend wie ihre Einlassung gegenüber dem Magazin „The American Conservative“ Deutsche seien ein „besiegtes Volk“. Die Frau wurde 1979 in der Bundesrepublik geboren! Und in der waren Konservative strikt prowestlich und proamerikanisch, woraus man messerscharf schließen darf, dass Weidel weder jemals konservativ gewesen noch es aktuell sein kann.

Die Wähler der AfD werden schwer enttäuscht sein, wenn sich herausstellt, dass diese Partei ihre vollmundigen Ankündigungen zur Asyl- und Migrationspolitik, zum Wiedereinstieg in die Kerntechnologie oder zur Wirtschaftspolitik nicht wird umsetzen können, weil es ihr dazu schlicht bereits an fähigem Personal fehlt.