Die augenblicklich weltweit am meisten verfolgte Religionsgruppe ist die der Christen (vgl. https://www.opendoors.de/christenverfolgung/weltverfolgungsindex). Gefährdet sind Christen besonders auf dem afrikanischen Kontinent. Das ist in vielerlei Hinsicht aufschlussreich. Man kann das auch als Kommentar zum Tag gegen Islam- bzw. Muslimfeindlichkeit verstehen. Allerdings würde ich hinzufügen wollen, dass im Westen die gegenwärtig am meisten angegriffene Gruppe die der Juden ist, auch wenn es nicht der Staat ist, der ihnen das Leben erschwert, ihre Gotteshäuser angreift, sie auf der Straße, in der Schule und an Universitäten bedroht, beschimpft und zusammenschlägt. In öffentlich-rechtlichen Medien wird Israel nach wie vor als inhumane Kriegspartei dargestellt, die angeblich Palästinenser verhungern und verdursten ließe, unterschiedslos töten und in Kollektivhaft nehmen würde.
Und doch soll es der Islam sein, dessen Gläubigen weltweit mit unzumutbarer und unmotivierter Feindseligkeit begegnet würde, weshalb die UNO einen Tag ausgesucht hat, der ihrer angeblich weltweiten Verfolgung und Demütigung gewidmet ist. Ich halte die Ausrufung eines solchen Tages trotz der unbestreitbaren Verfolgung der Rohingya in Myanmar und der Uiguren in China für ein propagandistisches Mogelpaket. Ziel dieser Wellness-Packung kann es nicht sein, etwaig bestehende Ungleichbehandlungen abzuschaffen oder auszugleichen. Vielmehr scheint es darum zu gehen, sich aufgrund eines Suprematie-Glaubens Sonderrechte und Bevorzugungen zu verschaffen.
Wann immer der Islam expandierte, errang er seine Herrschaft anderswo nicht dadurch, dass Muslime zur Mehrheit gelangten, sondern dadurch, dass eine sehr kleine Gruppe von Muslimen Dominanzansprüche geltend machte, verfocht und schließlich durchsetzte. Das war in der Levante so und in Nordafrika, auf der iberischen Halbinsel in al-Andalus, in Persien und in Indien, auf dem Balkan und in Anatolien. Diesen Dominanzansprüchen ist eines gemeinsam: Sie haben keine Grundlage.
Kürzlich hörte ich im Deutschlandfunk einen Beitrag, in dem vorgeschlagen wurde, Muslimen ihrem Anteil an der Bevölkerung gemäß Staatsleistungen wie christlichen Kirchen und jüdischen Gemeinden zu zahlen, weil solche Ansprüche angeblich grundgesetzlich gedeckt wären. Nur erhalten Kirchen Staatsleistungen als Entschädigung aufgrund der Enteignungen seit dem frühen 19. Jahrhundert, jüdische Gemeinden aufgrund der staatlichen Enteignungen, Verfolgungen, Zerstörungen ihrer Gotteshäuser und Gemeinden und der Ermordung und Vertreibung ihrer Mitglieder während der Nazizeit. Juden wurden vom deutschen Staat zwischen 1933 und 1945 außerdem als Individuen entrechtet, beraubt, verfolgt und ermordet. Wenn man, was ich sehr befürworten würde, die Staatsleistungen für Kirchen hierzulande endlich kappt, weil die einstigen Enteignungen längst abgegolten sind, gilt das noch längst nicht für die Jüdische Gemeinde, die weitergefördert werden muss. Aber wann sind jemals in Deutschland eine Moschee, islamische Güter und Ländereien oder Muslime als Individuen ungerechtfertigt enteignet worden, weshalb Entschädigungsansprüche geltend gemacht werden müssten oder könnten?!
Europäische Juden wussten während der Nazizeit in Deutschland und des Zweiten Weltkriegs nicht, wohin sie sich wenden sollten, um künftig vor Verfolgung, Entrechtung und Diskriminierung sicher zu sein. Heute gibt es genau einen einzigen Staat, Israel, der ihnen das bis 7/10 garantieren konnte. Augenblicklich kämpfen israelische Streitkräfte im Gaza-Streifen darum, Juden diese Garantie wieder geben zu können und die halbe Weltgemeinschaft steht Kopf im Kampf um die vermeintlich verletzten Rechte von Palästinensern?!
Es gab und gibt seit Jahrhunderten fast 60 Länder, in denen entweder Muslime die Mehrheit in der Bevölkerung stellen oder der Islam Staatsreligion ist. Und in all diesen Staaten spielen Juden und Christen, falls es sie überhaupt noch in nennenswerter Anzahl gibt, nicht nur keine Rolle, weil der Islam gegenüber allen anderen Religionen einen Überlegenheitsanspruch formuliert und diesem nicht selten mit Gewalt Nachdruck verleiht. Juden und Christen sind dort in der Regel ebenjenen Diskriminierungen und Schlimmerem ausgesetzt, von denen Vertreter des politischen Islam behaupten, sie wären im Westen gegenüber Muslimen an der Tagesordnung. Belege dafür bringen die Islamfunktionäre und -apologeten jedoch nicht bei. Für sie scheinen Muslime immer schon dann ungleich behandelt zu werden, wenn bloß keiner den Dominanzanspruch ihrer selbsternannten Vertreter zu akzeptieren bereit ist.
Die Islamforscherin Susanne Schröter, die in Frankfurt/Main zum globalen Islam forscht, hat kürzlich zu Recht die diesjährige Ramadan-Beleuchtung in Großstädten wie Frankfurt und Köln als unzulässige Bevorzugung des Islam gegenüber allen anderen eingewanderten Religionsgruppen kritisiert (https://www.focus.de/politik/meinung/gastbeitrag-von-susanne-schroeter-muslime-erhalten-sonderbehandlung-in-frankfurt-probleme-werden-unter-den-teppich-gekehrt_id_259760152.html). In Frankfurt/Main hat Bürgermeisterin Nargess Eskandari-Grünberg (Grüne) das SPD-Projekt einer Ramadan-Beleuchtung als Zeichen gegen „antimuslimischen Rassismus“ und groteskerweise auch gegen Antisemitismus bezeichnet, obwohl der Islam nicht anders als das Christentum in seiner Traditionsliteratur und in seiner Geschichte zutiefst antijüdisch gewesen ist und der muslimische Antisemitismus neben dem linken aktuell hier lebende Juden am meisten bedroht.
Der Koran ist nur ein Teil der Sunna, der islamischen Überlieferung, zu welcher die Lebensgeschichte des Propheten Mohammed und die Hadithen, seine angeblichen Aussprüche gehören. Laut Mohammeds über 150 Jahre nach seinem Ableben von einem Geistlichen verfasster Lebensgeschichte hat der Prophet die Männer eines jüdischen Stammes hinrichten lassen, ihre Kinder und Frauen versklavt, ihren Besitz an sich gebracht und zwei weitere jüdische Stämme vertrieben. Es ist unwichtig, ob diese Geschichte historischen Fakten entspricht oder nicht, denn entscheidend ist, dass sie erzählt und geglaubt wurde und unter Muslimen wie die gesammelten judenfeindlichen Sprüche Mohammeds als verbindlich gilt. In Europa fanden die ersten antijüdischen Pogrome 1011 in Cordoba an 2000 Juden und 1066 in Granada an 4000 Juden statt. Sie wurden von Muslimen verübt. 1033 ermordeten Muslime im heute marokkanischen Fes 6000 Juden, versklavten jüdische Kinder und Frauen und raubten ihr Eigentum, verfuhren also ganz so wie laut Tradition einst der Prophet. Der jüdische Philosoph und Arzt Moses Maimonides floh mit seiner Familie aus Cordoba, nachdem die muslimischen Almohaden Juden 1148 vor die Wahl gestellt hatten zu konvertieren, zu sterben oder auszuwandern. Die jüngst durch den Judaisten Peter Schäfer in der Neuen Zürcher Zeitung erneut aufgestellte Behauptung, Muslime wären erst durch Europäer im Zuge der Damaskus-Affäre von 1840 zur Judenfeindschaft gekommen, ist Unfug und eines Wissenschaftlers unwürdig. Es sind unter anderem solche „Wissenschafts“legenden, die Linke hierzulande glauben lassen, Europäer seien Muslimen etwas schuldig, weil sie die Muslime genau so schlecht behandelt und ermordet hätten wie sie das einst mit Juden taten.
Nargess Eskandari ist Deutsche, lebt hier seit vierzig Jahren und sollte es eigentlich besser wissen. Dass ausgerechnet die einst aus dem Iran Chomeinis geflüchtete Frankfurter Bürgermeisterin die Ramadan-Festbeleuchtung einführt und dafür trotz klammer Kassen 100.000 Euro lockermacht, ist so was wie eine unfreiwillige und mit Sicherheit ungewollte Anti-Asylrechtskampagne. Denn warum sollten europäische Staaten politisch verfolgte Menschen aus islamischen Ländern, die in ihrer Mehrzahl Muslime sind, aufnehmen, wenn ihre Bürger damit rechnen müssen, dass diese einstigen Flüchtlinge ihnen über kurz oder lang genau die gleichen Verhältnisse aufnötigen, vor denen die Aufgenommenen einst selbst flohen? Das ist nicht nur unverfroren, das ist die gleiche obskurantistische Selbstaufgabe, den die iranische Linke in den siebziger Jahren durch ihre Unterwerfung unter die Mullahs praktiziert hatte, mit dem Ergebnis, dass sie nach Erreichen ihres Ziels, dem Sturz der weltlichen Herrschaft Mohammed Reza Pahlavis, von den Theokraten Chomeinis verfolgt, gefoltert, ermordet und aus dem Land getrieben wurde.
Für eine Ramadan-Beleuchtung und für das Begehen eines Tags gegen Islamfeindschaft spricht in europäischen Staaten, erst recht in Deutschland überhaupt gar nichts. Denn gerade Deutschland hat in seiner modernen Geschichte immer aufs Neue das Bündnis mit Muslimen gegen den Westen, gegen Juden, gegen Israel gesucht: Mit dem Sultan von Marokko gegen Frankreich, Spanien und England, mit dem Osmanischen Reich gegen die Armenier und die Entente, mit Mohammed Amin al-Husseini, dem Mufti von Jerusalem, gegen Juden, Briten und Zionisten, mit dem Iran gegen Briten und die Sowjets, mit Ägypten, Syrien und der PLO Jassir Arafats gegen den Westen, die USA und Israel. Es war immer ein Kampf, den auch die westdeutsche Neue Linke an der Seite der PLO, von Marxisten-Leninisten und Islamisten auf Kosten der in Deutschland lebenden Juden ausfocht und in Gestalt von Teilen der Grünen und der SPD noch immer auszufechten scheint.