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Warum die Ukrainer unseren Kampf kämpfen

Putin geht es nicht allein um die Ukraine. Sie war und ist für ihn nur eine von vielen Baustellen, die er seit wenigstens 15 Jahren abwechselnd bespielt. Wenn er auf einer dieser Baustellen nicht weiterkommt, lässt er sie für eine Weile ruhen, wechselt auf eine der anderen, um zurückzukehren, sobald sich das berühmte Zeitfenster der Gelegenheit wieder einen Spalt öffnet. Deshalb lässt sich dieser Krieg – wie jeder, in dem Putin seine Finger im Spiel hat – auch nicht einfrieren. Putins Krieg gegen die Ukraine begann 2014, nicht erst 2022.

Ob ehemalige Sowjetrepubliken, Syrien, der Nahe Osten oder Afrika, ob ein direkter militärischer Angriffskrieg, ob Bomben auf Aleppo, ob „Rebellen“ und Milizen, ob Hamas oder PLO, ob Islamisten oder einer ihrer Gegner wie Assad, ob Massenmigration nach Europa, dem einstigen Hinterhofschläger ist so gut wie jedes Mittel recht, um den Westen in die Knie zu zwingen und ihm seinen, Putins Willen, aufzuzwingen.

Sein Krieg gegen die Ukraine wird zu uns nach Deutschland kommen, nicht etwa, weil wir die Ukrainer militärisch unterstützen, sondern im Gegenteil, weil wir es bislang nicht genug getan haben, weil Olaf Scholz Waffen nur mit angezogener Handbremse geliefert hat und uns diese Dummheit auch noch als „Besonnenheit“ verkaufen ließ. In Wahrheit bedeutete das, die Ukrainer zu schwächen, anstatt sie zu stärken, für sie selbst und auch für uns, um den Krieg von Deutschland fernzuhalten. Nichts ist ärgerlicher als die Wahlkampflüge von Scholz, er arbeite daran, den Frieden in Deutschland zu bewahren, und habe das immer getan. Tatsächlich hat er den Frieden aufs Spiel gesetzt und macht das bis heute.

Putin führt hybride Kriege, um Staaten im Innern zu destabilisieren und den Zusammenhalt in der Europäischen Union zu zerrütten, um den Konsens der Europäer zu zertrümmern, nie wieder Kriege untereinander zu führen, Putin ist nimmermüde und nimmersatt, auch wenn er sich gelegentlich verkalkuliert. Er ist alles andere als ein genialer Stratege. Er ist ein Brutalo, ein hass- und neiderfüllter Barbar – darin Hitler nicht unähnlich -, der es nicht ertragen kann, wenn Menschen ihr Leben leben und das von Zeit zu Zeit auch noch genießen, weil er dazu nicht in der Lage ist.

Putin will das transatlantische Bündnis zwischen Europa und Amerika zerschlagen und die Europäer aufeinander loshetzen. Bitter, dass das hierzulande noch immer nicht alle Politiker und Parteien kapiert haben. Und leider auch noch nicht alle Journalisten. Paul Ronzheimer hat mit dem Politikwissenschaftler Thomas Jäger über Putins Ziele und Strategien gesprochen, ein Interview, das anzuhören sich lohnt https://www.youtube.com/watch?v=lq3ZHbKZqGk&list=PLOzGDFmz91tbTEBtFPce7Oi3s7nPCStoK&index=1.