Cem Özdemir ist ein guter Vater. Er hat in der FAZ einen kritischen Beitrag zur deutschen Migrations- und Asylpolitik veröffentlicht. Die Erfahrungen seiner siebzehnjährigen Tochter stehen darin im Mittelpunkt https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/cem-oezdemir-was-wir-migranten-geben-wollen-und-was-wir-fordern-muessen-110010386.html. Michael Kyrath, der Vater der im Januar 2023 gemeinsam mit ihrem Freund auf dem Heimweg aus der Berufsschule im Zug bei Brokstedt durch Dutzende tödliche Messerstiche von einem arabischen Palästinenser ermordeten Ann-Marie, hat auf Özdemirs Artikel mit einem Offenen Brief geantwortet https://www.achgut.com/artikel/warum_erst_jetzt_herr_oezdemir. Hätten die Redakteure der FAZ Mut, wäre dieser Brief, der die Erfahrungen der Eltern auf gleiche oder ähnliche Weise ermordeter Kinder auf den Punkt bringt, in ihrem Blatt erschienen.
Der Name Cem Özdemirs steht für gelungene Arbeitsmigration aus der Türkei in den sechziger und frühen siebziger Jahren. Auf den Anwerbestopp 1973 folgte die zehntausendfache, sehr viel weniger erfolgreiche Heiratsmigration, die Necla Kelek und Seyran Ates in ihren Büchern thematisiert haben. Noch einmal etwas ganz anderes war die Aufnahme zehntausender arabischer „Flüchtlinge“ infolge des maßgeblich, wenn auch nicht allein durch Jassir Arafats PLO 1975 losgetretenen libanesischen Bürgerkriegs, in dessen Verlauf übrigens die durch den Iran Chomeinis ins Leben gerufene schiitische Terrororganisation Hisbollah begann, im Libanon ihr Unwesen zu treiben, Libanesen, Amerikaner, Franzosen, Juden und Israelis zu ermorden. Die damaligen „Flüchtlinge“ waren ebenso wenig welche, wie es die heutigen arabischen „Schutzsuchenden“ sind, auch wenn es damals wie heute unter ihnen Menschen gibt, die man um keinen Preis der Welt mehr missen möchte, die aber nicht repräsentativ für die Mehrheit der irregulär Eingereisten sind.
Und sie waren und sind keine Flüchtlinge, weil man nicht etliche, für das eigene Leben sichere Länder durchqueren und zugleich Flüchtling bleiben kann, wenn man mit der Hilfe von Schleppern in Deutschland anlangt. Die pauschale Altfallregelung – sprich: dauerhaftes Bleiberecht und Einbürgerung – irregulär eingereister arabischer Asylbewerber, deren Antrag mehrheitlich und nicht selten mehrfach abgelehnt worden war, in den neunziger Jahren war falsch und hätte mit Augenmaß nur auf diejenigen angewandt werden dürfen, die erkennen ließen, dass sie die Aufenthaltsdauer genutzt hatten, um Deutsch zu lernen und sich zu integrieren. Wäre man damals so verfahren, hätten wir die Clan-Kriminalität schon in den Nullerjahren in den Griff bekommen und würden wir seit nunmehr zwei Jahrzehnten keine islamistischen und antisemitischen Dauerdemonstrationen auf unseren Straßen erleben, die seit dem Terrorangriff der Hamas auf den Süden Israels und das sich anschließende mörderische Pogrom am 7. Oktober 2023 bis dahin trotz des jährlichen Al-Kuds-Marschs hierzulande ungekannte Ausmaße und Intensität erfahren haben. Wir hätten zwar trotzdem viele Probleme, aber mit Sicherheit nur wenig Kinder, die dem Unterricht nicht folgen können, weil sie die deutsche Sprache nicht beherrschen und zu Hause niemand ist, der sie beim Lernen unterstützen kann. Wir hätten keine überforderten Lehrer, keine überforderten Behörden, keine überforderte Justiz, Polizei etc.pp
Was schon in den 1990er Jahren nicht funktioniert hat, konnte nach 2015 erst recht nicht klappen. Inzwischen müssen Juden, Mädchen, Frauen jeden Alters und jeder Herkunft (!), Schüler und Jugendliche jeden Geschlechts, Männer tags wie nachts auf den Straßen damit rechnen, dass irregulär eingereiste junge Männer aus islamischen Staaten mit Belästigungen, sexuellen Übergriffen, Messern, Fäusten und Fußtritten auf sie losgehen. Die Fronten verlaufen schon seit den neunziger Jahren nicht mehr zwischen Einheimischen und Migranten, sondern zwischen denen, die hier nach den Regeln des Landes leben und arbeiten möchten und denjenigen, die das orchestriert von einer fanatisch gewordenen Minderheit von Politikern, Journalisten, Professoren, Stiftungen, NGOs nicht wollen und die nicht nur die vielbeschworene deutsche „Mehrheitsgesellschaft“, sondern auch die Menschen mit Einwanderungsgeschichte gefährden. Deutschland hat – wie alle anderen europäischen Nationalstaaten – kein Problem mit Arbeitsmigranten, sondern eines mit vorzugsweise Männern, aber auch Frauen aus islamisch geprägten Ländern, die die Regeln dieses Landes nicht akzeptieren wollen, weshalb sich allen Umfragen und Wahlergebnissen nach zu urteilen, die Mehrheit der hierlebenden Menschen – egal, ob eingewandert oder nicht – wünscht, dass sie in ihre Herkunftsländer zurückkehren, weil sie – das zeigt die jahrzehntelange Erfahrung mit inzwischen mehr als nur einer Generation irregulär eingereister Menschen – nicht integrierbar sind. Das betrifft Syrer, Iraker, Afghanen, Marokkaner, Tunesier, Albaner und leider auch einen Teil Türken, die weder die deutsche Sprache, Geschichte und einen Beruf lernen und ausüben wollen noch die Gleichberechtigung von Männern und Frauen und die Tatsache anerkennen wollen, dass dies ein säkulares Land ist, in dem menschengemachtes und nicht gottgegebenes Recht gilt und Vorrang vor der aggressiven Durchsetzungskraft des Stärkeren hat.