Wer trägt die Verantwortung für die Staatenlosigkeit der arabischen Palästinenser?
Am 18. Mai kam in einer zweiten phoenix-Talkrunde zum Gaza-Krieg mit dem Titel „Der Dauerkonflikt – Wer schafft Frieden im Nahen Osten?“ unter anderem die in Deutschland lebende Ärztin Halima Alaiyan zu Wort, die 1948 im Gaza-Streifen zur Welt gekommen war https://de.wikipedia.org/wiki/Halima_Alaiyan. Ihr Engagement zur Verständigung zwischen deutschen, palästinensischen und israelischen Jugendlichen ist lobenswert und der Besuch in KZ-Gedenkstätten wie Sachsenhausen sehr sinnvoll für das Verständnis deutscher Geschichte. Allein das KZ Sachsenhausen war erstens kein Hotspot der Shoah und die NS-Geschichte in Europa erklärt zweitens nur unzureichend, wie es zum israelisch-arabischen Konflikt gekommen ist. Die Rolle Mohammed Amin al-Husseinis bei der Entstehung des bis heute andauernden regionalen Konflikts und sein Wirken während der NS-Diktatur wäre für die Jugendlichen allerdings erhellender gewesen und hätte Gelegenheit für eine Annäherung an die tatsächlichen historischen Fakten zum israelisch-palästinensischen Konflikt geboten. Denn dessen Wurzeln reichen weiter zurück als bis zur NS-Diktatur und dem Zweiten Weltkrieg und haben mit einem von den Nazis und den Europäern unabhängigen islamisch-arabischen Judenhass zu tun. Solange sich die arabischen Palästinenser dieser mit ihrer eigenen Geschichte verknüpfter Tradition nicht stellen, solange wird es auch keinen Frieden zwischen Israelis und Palästinensern geben. .
Aus dem Gaza-Streifen musste Frau Alaiyanis Familie 1948 nicht fliehen, weil der Staat Israel gegründet worden war, sondern weil die Extremisten unter den Arabern dieser Region diese Staatsgründung mit einem Angriffskrieg quittierten, anstatt den UN-Teilungsplan von 1947 zu akzeptieren und einen arabischen Staat neben einem jüdischen zu gründen. Deshalb hat Frau Alaiyani heute weder im Gaza-Streifen noch im Westjordanland eine Heimat und eine Staatsbürgerschaft. Die etwa 750.00 arabischen Flüchtlinge, zu denen Frau Alaiyanis Familie gehörte, wurden in den arabischen Ländern, in die sie flohen nicht integriert. Die gleiche Anzahl Juden, die aus ebenjenen arabischen Ländern nach Israel flohen, wurden dagegen israelische Staatsbürger, weshalb über sie heute niemand mehr spricht. Ja, das Schicksal von Frau Alaiyani ist ein ungerechtes. Besonders die bis heute vorhaltende Staatenlosigkeit der arabischen Palästinenser. Doch der Staat Israel trägt dafür keine Verantwortung.
In der Heimat von Frau Alaiyani – falls sie damit ihren Geburtsort meinte – lebt seit 2005 kein Israeli mehr und hat die islamistische Hamas eine Terrorherrschaft errichten können, weil sie von der Mehrheit der Bewohner des Gaza-Streifens gewählt worden ist. Die Hamas sorgt leider dafür, dass die Region immer unwirtlicher und zunehmend unbewohnbar wird. Verständlich, dass Frau Alaiyani nicht dahin zurückkehren möchte. Das Recht dazu hätte sie.
Es ist auch verständlich, dass Frau Alaiyani die jüdischen Israelis darum beneidet, dass sie eine bewohnbare Heimat haben. Das aber hat seinen Grund darin, dass die Israelis ihre Kräfte und Anstrengungen auf die Errichtung eines funktionierenden Staates, einer funktionierenden Wirtschaft, eines effektiven Bildungswesens und einer schlagkräftigen Verteidigung im Fall von Angriffen konzentriert haben, nicht aber wie die Führung der arabisch-palästinensischen Nationalbewegung auf die politisch-militärische und politisch-ideologische Zerstörung, Deligitimierung und Dämonisierung ihres Nachbarn.
Dieses jahrzehntelange destruktive Verhalten nicht mitzutragen und zu stoppen anstatt sich als Opfer der Israelis zu fühlen und sich hinter der Fahne zunächst der PLO, später der Hamas zu versammeln, wäre ein wichtiges Signal der arabischen Palästinenser gewesen. Heute könnte es der Anfang vom Ende ebenjener Führungskräfte sein, die den Palästinensern einreden wollen, dass die Gründung und Existenz des Staates Israel die Ursache ihres Leidens, ihrer Heimat- und Staatenlosigkeit sei, ihre Zukunft im Kampf gegen oder im Verschwinden Israels läge. Auch ein Ende der „Besetzung“ Ostjerusalems oder von Teilen des Westjordanlandes würde im Übrigen nichts an der ja tatsächlich desaströsen Lage der palästinensischen Zivilbevölkerung ändern wie das Beispiel des Gaza-Streifens gezeigt hat. Denn es ändert sich nichts, wenn der „Stärkere“ nachgibt, aber der „Schwächere“ nicht von seinem Hass, von seinen Vernichtungswünschen und -absichten ablässt. Nur die Verabschiedung eingeübter Opfer- und Befreiungsnarrative – vom verlogenen Nakba-Tag https://www.mena-watch.com/was-geschah-am-nakba-tag-tatsaechlich/ beispielsweise -, von der antisemitischen Boykott-Kampagne BDS, von Forderungen nach einem „Rückkehrrecht für Palästinenser“, die ja erstens lediglich eine Vernichtungsaktion Israels mit anderen Mitteln wäre und die zweitens aufgrund der Vorzugsbehandlung palästinensischer Flüchtlinge gegenüber allen anderen Flüchtlingen auf der Welt zahlenmäßig in keinem realistischen Verhältnis zur Anzahl der 1948 tatsächlich geflüchteten arabischen Palästinenser stünde etc.pp
Um die Frage von Khouloud Daibes nach den Menschenrechten der Palästinenser aufzunehmen: Selbstverständlich haben die Palästinenser Menschenrechte, aber es ist in erster Linie nicht Israel, das ihnen diese Rechte verwehrt, es sind Hamas, Islamischer Dschihad und die PLO, die das nun seit Jahrzehnten tun. Und ein Menschenrecht auf Judenhass, liebe Frau Daibes, gibt es nicht.