Wie die Weltmeister. Es gibt für Blinde mehrere Möglichkeiten, sich Buchinhalte zu erschließen: über Brailleschrift, übers Vorlesen durch Angehörige oder Bekannte und über Hörbücher. Viele Blinde fahren buchtechnisch mehrgleisig.
Geburtsblinde lesen Bücher wahrscheinlich immer auch in Brailleschrift. Wer in frühen oder mittleren Jahren erblindet ist, nutzt meist ebenfalls alle drei Möglichkeiten. Für Späterblindete besteht kein Bedarf, das Lesen mit einem anderen Körpersinn, dem Tastsinn, zu erlernen. Sie haben ihr gesamtes Leben bis zum Zeitpunkt ihres Sehverlusts mit den Augen gelesen. Und übers Vorlesen oder über Hörbücher sind ihnen Bücher ja zugänglich.
Blinde lesen nicht nur Bücher, sie schreiben auch welche. Erinnert seien Schriftsteller wie Helen Keller (https://de.wikipedia.org/wiki/Helen_Keller), Oskar Baum (https://de.wikipedia.org/wiki/Oskar_Baum) und Jorge Luis Borges (https://de.wikipedia.org/wiki/Jorge_Luis_Borges). Den Welttag des Buchs feiern viele Blinde jedenfalls ebenso begeistert wie die Vielleser unter den Sehenden.